
Freude über den einen Auswärtspunkt oder doch Frust über zwei verlorene zwei Zähler - die Gemütslage bei Simon Patzwaldt war nach der 4:4 (1:3)-Punkteteilung bei der zweiten Mannschaft des Rahlstedter SC zwiegespalten. „Klar, am Ende mit einem Mann weniger auf dem Platz müssen wir froh sein, den einen Punkt mitgenommen zu haben“, sagt der Teamsprecher der Bezirksligafußballer des TSV Glinde. „Andererseits müssen wir nach einer 3:0 und 4:3-Führung so abgeklärt auftreten, dass wir das Ding locker nach Hause bringen.“
Christian Albus sorgte mit einem Doppelschlag (7. Minute, 17.) im ersten Durchgang vorerst für klare Verhältnisse, Niklas Apollonio (27.) baute die Führung sogar noch aus. Als eine Minute später Paul James (28.) für die Gastgeber verkürzte, brach der Spielfluss der Glinder komplett ein. „Die Mannschaft trat plötzlich auf, als ob sie gerade das 3:4 kassiert hat“, sagt Patzwaldt. „Ein Gegentreffer darf uns nicht derart aus der Bahn bringen.“
Nach dem Seitenwechsel spielten die Gastgeber frei auf und glichen durch einen Doppelpack von Jonas Kies (58., 73.) zum 3:3 aus. Die Schlussviertelstunde entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch: Lukas Wullenweber sorgte mit einem sehenswerten Kopfball (79.) für die erneute Glinder Führung, ehe der Rahlstedter Mathias Czoska (86.) zum Endstand traf.
Ärgerlich: Schiedsrichter Miguel Ferreira da Silva ahndete in der 84. Minute ein vermeintliches Foulspiel des Glinders Shawn Scheele mit der Roten Karte. Patzwaldt: „Unsere Videoanalyse nach der Partie ergab keinerlei Beleg für einen Platzverweis."
Kommenden Freitag, 15. September (20 Uhr) empfängt der TSV Glinde als Tabellenneunter das einen Platz schlechter platzierte Team von SC Urania auf der Bernd-Schaffernicht-Sportanlage.

Die Frage nach seinem Bauchgefühl kurz vor dem Anpfiff beantworte Kevin Karras im Stil eines Jürgen Klopps: „Tabellenführer können wir eigentlich“, sagte der Fußballcoach des TSV Glinde mit einem Lächeln.
Der kernigen Ansage ließ seine Mannschaft auch entsprechende Taten folgen, zeigte beim 2:2 (1:1) im Spitzenspiel der Bezirksliga Ost gegen den bis dato punktverlustfreien BFSV Atlantik 97 die bisher beste Saisonleistung.
Dass die Glinder nicht nur physisch sondern auch mental auf der Höhe sind, unterstrichen sie nach den beiden Führungstreffern der Gäste eindrucksvoll. Das 0:1 durch Atlantiks Elyas Abadi (34. Minute) glich Can Basak bereits nach 60 Sekunden aus. Auf das 1:2 durch Andrej Schultheis (74.) hatte auch Dominik Heikaus eine Minute später per Kopf aus kurzer Distanz die passende Antwort.
„Es war eine unfassbar umkämpfte Partie, in der wir uns gegen Atlantik 90 Minuten auf Augenhöhe bewegt haben“, sagte Teamsprecher Simon Patzwaldt. Den einen Zähler gegen das bisherige Top-Team der Liga (fünf Siege in Folge) könne die Mannschaft wie einen Sieg feiern.
Kommenden Sonntag, 10. September (12.30 Uhr), wollen die Glinder (Platz acht) beim direkten Tabellennachbarn Rahlstedter SC nachlegen. Patzwaldt „Die Jungs sind heiß, einfach Drei-Punkte-geil.“

Simon Patzwaldt redet nicht lange um den heißen Brei: „Der heutige 4:0 (3:0)-Auswärtssieg bei der zweiten Mannschaft des SC Eilbek war ein Erfolg des „puren Willens“, so der Teamsprecher der Bezirksligafußballer des TSV Glinde direkt im Anschluß an die Partie.
Patzwald weiß genau, wovon er spricht. Nach der derben 0:2-Heimschlappe vom vergangenen Wochenende gegen den SV Hamwarde - Patzwaldt spricht von komplettem mentalen Versagen - gingen die Glinder einen anderen als den in 90 Prozent der Fälle üblichen Weg. „In der Regel heißt die Ansage vom Trainer dann: ‚Ihr müsst Euch im Training den Hintern aufreißen, am kommenden Spieltag will ich eine Reaktion sehen‘“, sagt er. „Auch wenn dieser Weg zum Erfolg führen kann, nachhaltig ist er nicht.“
Glindes Teamsprecher, der sich entsprechende Kenntnisse mittels eines 16-wöchigen Mentallehrgangs im Bereich Leistungssport aneignete, setzte gemeinsam mit Trainer Kevin Karras unter der Woche auf positives mentales Coaching. „Die Jungs sollten lernen, bei sich zu sein, die positiven Gedanken zu verstärken“, sagt Patzwaldt. „Fußball ist ein Fehlersport. Ein Spieler muß lernen, damit umzugehen.“
Im Hamburger Stadtteil Eilbek zeigte sich die Mannschaft jedenfalls von einer ganz anderen Seite. Anstelle des üblichen 3-5-2- setzte Karras auf eine 5-4-1-Formation. Mit Erfolg: Christian Albus (4. Minute), Nick Schieweg (24.) und Lukas Jahnke (45. + 2) sorgten bis zum Seitenwechsel für eine komfortable 3:0-Führung. Nach einer guten Stunde Spielzeit legte Dominik Heikaus (62.) zum Endstand nach.
Übrigens: TSV-Keeper Mirko Brandt, der den rot-gesperrten Marco Reksiedler vertrat, bestätigte das ihn ihn gesetzte Vertrauen. Er entschärfte mehrere hochkarätige Möglichkeiten der Gastgeber und hielt so die „Null“ fest.
Kommenden Freitag, 1. September (20 Uhr), wartet die nächste Bewährungsprobe auf die Glinder, wenn der punktverlustfreie Tabellenführer Atlantik 97 zu Gast auf der Bernd-Schaffernicht-Sportanlage ist.

TSV Schwarzenbek - TSV Glinde 2:2 (1:0)
Das war nichts für schwache Nerven: Bis spät in die Nachspielzeit hinein lagen die Bezirksligafußballer des TSV Glinde auswärts beim TSV Schwarzenbek scheinbar aussichtslos mit 0:2 zurück, ehe Christian Albus (90´ + 4) und Shawn Scheele (90´ + 5) den Stormarnern in einer emotional geführten Partie doch noch den einen Punkt retteten.
Das 2:2 (0:1) wurde deshalb auch gefeiert wie ein Sieg. „Das war ungemein wichtig für den Kopf, für die Moral der Truppe“, sagte Teamsprecher Simon Patzwaldt nach der Partie. „Die Mannschaft, der Betreuerstab und einige der Eltern sind noch einmal ein kleines Stück weiter zusammengewachsen.“ Die Frage, was die Mannschaft aus dem Last-Minute-Remis mitnimmt, beantwortet Patzwaldt mit einem Lächeln: „Entspannt bleiben bis zum Ende lohnt sich, es ist immer etwas möglich.“
Glinde begann stark, bestimmte bis zum Führungstreffer der Gastgeber durch Darijo Kramer (10. Minute) das Spielgeschehen. Nach dem Seitenwechsel baute Viktor Schner (75.) die Führung der Schwarzenbeker aus, die dank ihres schnellen Konterspiels wiederholt brandgefährlich vor dem Gehäuse der Glinder auftauchten. Dass es bis zur Nachspielzeit lediglich bei dem Zwei-Tore-Rückstand für die Gäste blieb, war vor allem Marco Reksiedler zu verdanken. Glindes Torwart erwischte einen glänzenden Tag und vereitelte mehrfach gute Einschussmöglichkeiten der Schwarzenbeker.
Aber auch Glinde hatte seine Möglichkeiten: Bjarne Joppich (30.) traf mit einem 25-Meter-Distanzschuss nur die Latte, Dominik Heikaus scheiterte mit einem Strafstoß (76.) auch im Nachschuss.
Kommenden Freitag, 18. August (20 Uhr) ist der SV Hamwarde zu Gast auf der Bernd-Schaffernicht-Sportanlage.




TSV Glinde - SC Wentorf 0:0
Beim ersten Auftritt vor heimischem Publikum in dieser Saison sind die Bezirksligafußballer des TSV Glinde gegen den SC Wentorf nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Nach dem glanzvollen 3:2-Auftaktsieg beim SV Nettelnburg-Allermöhe vergangene Woche musste sich das Team von Kevin Karras am Freitagabend mit einem 0:0 gegen den SC Wentorf begnügen.
Glindes Trainer kritisierte nach der Partie die mangelhafte Umsetzung der taktischen Vorgaben: „Von einem klugen ,Spiel ohne Ball’ war in der ersten Halbzeit einfach nichts zu sehen“, sagte Karras, der zur Halbzeit seinem Frust in der Kabine scheinbar freien Lauf ließ. „Nach dem Wiederanpfiff haben die Spieler wenigstens eine kleine Reaktion gezeigt, am Ende müssen wir aber froh sein, den einen Punkt mitgenommen zu haben.“
Dass die Glinder am Ende nicht mit gänzlich leeren Händen dastanden, verdankten sie auch ihrem Keeper Marco Reksidler, der mehrfach zur Stelle war und gute Gelegenheiten der Gäste vereitelte.




SV Nettelnburg-Allermöhe - TSV Glinde 2:3 (1:1)
Furioser Saisonauftakt der Bezirksliga-Fußballer des TSV Glinde: Mit einem 3:2 (1:1)-Auswärtserfolg setzte sich das Team von Coach Kevin Karras beim SV Nettelnburg-Allermöhe durch. Den Führungstreffer der Gastgeber durch Timo Czech (26. Minute) egalisierte Bjarne Loppich bereits zwei Minuten später (28.).
Für die Nettelnburger war das Remis zur Pause schmeichelhaft. Allein in der ersten Viertelstunde ließen Adnan Alilo (11.) und Shawn Scheele (15.) hochkarätige Möglichkeiten ungenutzt.
Zwei Standards im zweiten Durchgang entschieden eine Begegnung, die bei entschlossenerer Chancenverwertung der Glinder deutlich höher hätte ausgehen können. Nach einer Ecke von Dominik Heikaus drückte zunächst Mannschaftskapitän Christian Albus (67.) den Ball mit der Stirn über die Linie, dann war es Scheele (75.), der einen Eckstoß von Heikaus per Kopf verwandelte. In der Nachspielzeit sorgte Czech per Elfmeter für Ergebniskorrektur. „Wenn wir kompakt und als Einheit auftreten, sind wir schwer zu schlagen“, sagt Coach Karras in einer ersten Analyse. „Wir wollten den Gegner kommen lassen und unsere Stärke - das schnelle Umschaltspiel - ausspielen. Das ist der Mannschaft gut gelungen.“
Kommenden Freitag, 4. August, haben die Glinder Heimrecht. Gast ist um 20 Uhr der SC Wentorf.