Das Ende einer Glinder Trainer-Ära

Viele wohlwollende Worte, Schulterklopfen und die eine oder andere Umarmung: Der letzte Auftritt von Sören Deutsch als Trainer der Bezirksligafußballer des TSV Glinde entpuppte sich als äußerst emotional. Auch wenn die als „Abschiedsspiel“ geplante Partie gegen den SC Vier- und Marschlande dem 46-Jährigen quasi in allerletzter Minute geklaut wurde. Der Grund: Nach Rücksprache mit beiden Trainern hatte Schiedsrichter Luis Malter den Kunstrasenplatz für unbespielbar erklärt.
Mit Deutsch verliert der TSV Glinde eine der prägendsten Gestalten der Fußballabteilung. Nach fünf Jahren als Chefcoach kehrt der 46-Jährige zurück zu seinem Heimatverein - dem SC Vier- und Marschlande, um befristed bis zum Sommer dem dortigen Chefcoach der 2. Herren als Assistenztrainer behilflich zu sein.
„Der TSV Glinde ist ein ganz besonderer Verein mit einem grandiosen harten Kern auf und unglaublich vielen ehrenamtlich engagierten Menschen neben dem Platz“, sagt Deutsch. „Das habe ich so bisher nirgendwo erlebt.“
Als hoch emotionalen Moment erlebte der 46-Jährigen den Abschied von Bernd Schaffernicht. „Der Tod von ,Locke’ hat Glindes Fußballer noch mehr zusammengeschweißt“, sagt Deutsch. „Überall war echte Trauer zu spüren. Wie alle miteinander damit umgegangen sind und wie Bernd durch die Umbenennung der Platzanlage entsprechend gewürdigt wurde, werde ich niemals vergessen.“
Deutsch kündigte bereits im Oktober seinen Abschied an. „Ich arbeite in Geesthacht, wohne in Kirchwerder und fahre mehrmals die Woche nach Glinde - das war über die Jahre ein enorm hoher Aufwand“, sagt der 46-Jährige. Im Leben sieht man sich ja immer zweimal, heißt es so schön im Volksmund. Auch Deutsch schließt eine mögliche Rückkehr nicht resolut aus. „Ich werde sicher nie nie sagen“, sagt er mit einem Augenzwinkern. „Dafür ist der TSV Glinde ein zu toller Verein und für mich die Zeit hier viel zu emotional gewesen.“

Foto: Maurice Herzog